Der Vorstand der Grünen Wedemark hat Strafanzeige gegen den Bauunternehmer Günter Papenburg gestellt. „Hintergrund ist die illegale Rodung eines 5.600 Quadratmeter großen Waldstücks am Rande der Kiesgrube Brelingen“, so die Grünen in einer Pressemitteilung.
Sie beziehen sich bei ihrer Anzeige auf § 42 des Niedersächsischen Waldgesetzes, das das ungenehmigte Beseitigen von Waldbäumen als Ordnungswidrigkeit mit bis zu 25.000 Euro Geldbuße belegt. „Auch wenn die Gemeinde und die Region Hannover jetzt mit dem Unternehmen über eine Kompensation verhandeln, sollte Papenburg auch strafrechtlich belangt werden“, so Vorstandssprecherin Birgit Luttermann. „Das ist ein Umweltskandal erster Güte, der auch juristisch Konsequenzen haben muss. Hier ist wertvoller, alter Baumbestand vernichtet worden. Das Vorgehen ist umso dreister, da es sich um ein Waldgrundstück der Gemeinde Wedemark handelt. Wir bezweifeln, dass es sich hier um ein Versehen handelt. Es wäre nicht das erste Mal, dass Papenburg einfach rücksichtslos Fakten schafft.“
Co-Sprecher Marco Kurz ergänzt: „Wir werden uns darüber hinaus bei der Region Hannover dafür einsetzen, dass in der Wedemark künftig keine neuen Flächen für Bodenabbau ausgewiesen oder bestehende Flächen erweitert werden. Die Ausplünderung und Verschandelung unserer Natur muss ein Ende haben. Die Wedemärkerinnen und Wedemärker haben die Belastungen zu tragen: Zerstörung der Natur, massiver Lärm und gefährlicher Schwerlastverkehr in den Ortschaften.“
Kurz verweist darauf, dass Kies und Sand überwiegend in der Betonproduktion verwendet werden. „Beton ist ein Klimakiller, weil bei der Herstellung riesige Mengen CO₂ freigesetzt werden. Eine Begrenzung des Bodenabbaus ist deshalb praktischer Klimaschutz in der Wedemark.“