Eichenprozessionsspinner entdeckt: Bäume in Mellendorf befallen

Drei gemeindeeigene Eichen am Mehrgenerationenhaus und auf dem Friedhof Mellendorf sind vom Eichenprozessionsspinner befallen. Am 16. Juli 2025 entfernt eine Spezialfirma die Nester. Warum die Härchen der Raupe gefährlich sind – und weshalb Eichen trotzdem geschützt werden müssen.

Bei einer routinemäßigen Baumkontrolle sind in der Nähe des Mehrgenerationenhauses (MGH) sowie auf dem angrenzenden Friedhof Nester des Eichenprozessionsspinners (EPS) entdeckt worden. Betroffen sind zwei Eichen auf dem MGH-Gelände sowie ein weiterer Baum auf dem südlich angrenzenden Friedhof. Die Bereiche sind markiert und sollten gemieden werden.

„Die Nester befinden sich hoch oben in den Kronen und sind schwer zu erkennen. Deshalb ist es wichtig, dass Warnhinweise ernst genommen werden“, sagt Doris Michel, Baumkontrolleurin der Gemeinde Wedemark. „Gerade in der Nähe von Kitas und Friedhöfen greifen wir schnell und gezielt ein.“

Die Gemeinde hat eine Fachfirma beauftragt, die Raupen und Nester am 16. Juli fachgerecht zu entfernen.

Gesundheitsgefahr durch Brennhaare

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners tragen ab dem dritten Larvenstadium feine Brennhaare. Diese können starke Hautreaktionen, Augenreizungen und Atembeschwerden auslösen. Schon ein kurzer Kontakt reicht aus.

Wichtig ist deshalb: Warnhinweise beachten, markierte Flächen meiden und Raupen oder Nester nicht berühren. Kleidung, die mit den Härchen in Kontakt kam, sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Bei Hautreizungen hilft kaltes Wasser – und ärztlicher Rat.

Maßnahmen gegen den Schädling

Verantwortlich für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist immer der Baumeigentümer. Dafür stehen mehrere Methoden zur Verfügung. Dazu gehören das Absaugen der Nester, das Besprühen mit Neembaumextrakt, biologische Mittel mit Nützlingen oder Wachstumsregulatoren sowie Pheromonfallen. Auch spezielle Lösungen, die Nester verkleben, kommen zum Einsatz. Diese Maßnahmen sollten durch eine Fachfirma durchgeführt werden.

Fördermittel beantragen

In der Wedemark wird die Bekämpfung durch das Förderprogramm Baumpflegerische Maßnahmen an ortsprägenden Bäumen unterstützt. Informationen und Unterlagen zur Förderung gibt es unter https://gemeindewerke.wedemark.de/Foerdermittel.

Eichen sind wertvoll

Ein ESP-Befall ist kein Grund, Bäume zu fällen. „Gerade Eichen leisten einen wichtigen Beitrag für das Klima“, betont Michel. Sie spenden Schatten, kühlen ihre Umgebung um bis zu zwei Grad, produzieren Sauerstoff, filtern Schadstoffe aus der Luft und regulieren den Wasserkreislauf.

Kita Domino liegt in direkter Nähe

Auch auf dem Gelände der Kita Domino, die direkt an den Friedhof angrenzt, wurden befallene Eichen entdeckt. Doris Michel: „Wir stimmen uns eng mit der beauftragten Firma ab, damit sie vom Friedhof die befallenen Eichen erreichen. Für uns haben Kitas, Schulen, Spielplätze und Friedhöfe bei der Bekämpfung oberste Priorität.“

Auch andere Träger erhalten auf Wunsch Unterstützung. Ziel ist, den Befall im gesamten Gemeindegebiet wirksam und nachhaltig einzudämmen.

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