Auszeichnung für ein schwalbenfreundliches Haus vergeben

Ursula Schwertmann (rechts) übergibt die Auszeichnung offiziell an Elke Bischof.

Elke Bischoff musste drei Jahre warten – dann zogen die ersten Mehlschwalben in ihre Kunstnester ein. Was hat die Hauseigentümerin bewogen, Kunstnester an ihrem Haus in Elze anzubringen? „Mir ist aufgefallen, dass die Schwalben versucht haben, in meiner Nachbarschaft und bei mir ihre Nester zu bauen“, berichtet die Hauseigentümerin und Naturschützerin. „Die neuen Hausfassaden sind glatt; so hält das Material nicht, das die Schwalben verwenden. So kam mir die Idee mit den künstlichen Nestern. Vor drei Jahren habe ich mir ein Doppelnest vom NABU schicken lassen. Das hing drei Jahre an meinem Haus, und nichts tat sich. Ich hoffte, wenn die jedes Jahr suchen müssen, finden die bestimmt irgendwann auch dieses Quartier. Und tatsächlich, nach drei Jahren ist das erste Paar eingezogen.“

Elke Bischoff hat dann gleich angebaut, und sich zwei Doppelnester dazugekauft. Die Naturschützerin hat jetzt sechs künstliche Nester. Alle sind besetzt, und in jedem Nest werden Junge großgezogen, so dass sie überlegt, nächstes Jahr noch „anzubauen“. 16 Jungtiere hat die NABU-Aktive aktuell gezählt.

Am Donnerstag, 21. August 2025, bekam Elke Bischoff für ihr Engagement die Plakette „Das schwalbenfreundliche Haus“ von der Vorsitzenden des NABU Wedemark, Ursula Schwertmann, überreicht.

„Wir haben ja Gott sei Dank in der Wedemark sowohl Mehlschwalben als auch Rauchschwalben. Aber leider werden es immer weniger. Die Nester der Rauchschwalben, die ja gerne in Viehställen brüten, werden wegen ihres Kots aus Hygienegründen von der Landwirtschaft kritisch gesehen. Früher haben die Schwalben in den Ställen die Mücken und Fliegen weggefangen. Der Rückgang liegt natürlich auch daran, dass die Insekten immer weniger werden“, erläuterte die NABU-Vorsitzende, die diese Plakette in den letzten Jahren bereits mehrfach in der Wedemark überreichen konnte.

Elke Bischoff hat das mit den Hinterlassenschaften übrigens gut gelöst. Sie hat Sand unter die Nester gestreut, und düngt damit einfach ihre Rhododendren.

Die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ kann bei der Landesgeschäftsstelle des NABU beantragt werden. Hinweise dazu findet man unter dem Link Schwalbenfreundliches Haus und dem „Aktionsleitfaden Schwalbenschutz“ des NABU-Bundesverbandes.

Im September werden die Gäste ihre „Doppelhäuser“ bereits wieder verlassen, und nächstes Jahr im April, so hofft Elke Bischoff, kommen möglicherweise die gleichen Elterntiere zu „ihren“ Nestern oder in die Nähe zurück.

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