Unter dem Motto #DeutschlandEntscheidetSich ist jetzt eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Organspende gestartet. Ziel der Initiative ist es, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob sie Organe spenden möchten oder nicht. Eine richtige oder falsche Antwort gebe es dabei nicht, entscheidend sei, dass überhaupt eine persönliche und bewusste Entscheidung getroffen werde. Schirmherrin der Kampagne ist Bundesgesundheitsministerin Nina Warken.
„Noch immer warten in Deutschland viele tausend schwerkranke Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Dahinter stehen bewegende Schicksale und lange Leidenswege. Deshalb ist es so wichtig, dass wir über das Thema Organspende sprechen, Ängste ernst nehmen und Wissen teilen“, sagte die Ministerin zum Start der Kampagne.
Die Initiative wird vom Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation (WZO) der Universitätsmedizin Essen getragen. Unterstützt wird sie von der AOK und dem Pharmaunternehmen Chiesi. Bereits 2023 hatte das WZO das Projekt im Ruhrgebiet gestartet, 2024 wurde es auf Nordrhein-Westfalen ausgeweitet. Nun läuft die Kampagne deutschlandweit an.
Ein wesentlicher Baustein ist die Möglichkeit, die persönliche Entscheidung zur Organspende im elektronischen Organspenderegister festzuhalten. „So werden im Ernstfall die Angehörigen entlastet, die sonst eine sehr schwere Entscheidung allein treffen müssten“, betonte Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.
Auch Chiesi unterstützt die Initiative. „Nur, wer sich informiert fühlt, kann mit einem sicheren Gefühl entscheiden – unabhängig davon, wie die Entscheidung ausfällt. Mit der Kampagne tragen wir dazu bei, die Organspendekultur in Deutschland zu stärken“, erklärte Nicole Seeligmüller, Brand & Customer Managerin Care bei Chiesi GmbH.
Die Zahlen zeigen, wie groß der Handlungsbedarf ist: Nach dem aktuellen Jahresbericht standen 2024 in Deutschland 8.575 Menschen auf der Warteliste für eine Transplantation, während lediglich 2.855 Organe gespendet wurden. 953 Menschen erklärten sich 2024 als Spenderinnen oder Spender bereit.
„Herausfordernd bleibt, dass es bislang keine kontinuierliche Aufklärung gibt. Häufig wissen Angehörige nicht, was sich die Betroffenen gewünscht hätten. Eine klare Entscheidung würde in diesen Situationen vieles erleichtern“, sagte Dr. Ebru Yildiz, Leiterin des WZO und Initiatorin der Kampagne.
Weitere Informationen gibt es unter www.deutschlandentscheidetsich.de sowie auf Instagram unter @DeutschlandEntscheidetSich.