
Ein irreführendes Bauschild sorgt derzeit für große Verunsicherung in der Ortschaft Resse. Auf dem Schild ist von einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete mit 16 Wohneinheiten die Rede. Diese Behauptung entbehrt jedoch jeder Grundlage: Genehmigt wurde an dieser Stelle lediglich ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten. Das bestätigte die Gemeinde Wedemark, die das Bauvorhaben am 6. Februar 2025 nach einem regulären Verfahren mit Beteiligung der Nachbarschaft genehmigt hatte.
Das Schild wurde durch den Grundstückseigentümer selbst aufgestellt – offensichtlich mit dem Ziel, gezielt für Unruhe zu sorgen, so die Gemeinde Wedemark in einer Pressemitteilung. Bürgermeister Helge Zychlinski findet dazu klare Worte: „Wer Hilfe- und Schutzsuchende bewusst als Schreckgespenst darstellt, handelt nicht nur verantwortungslos, sondern zeugt von schlechtem Charakter.“ Er fordert den Unternehmer auf, das Schild unverzüglich zu entfernen.
Auch Resses Ortsbürgermeister Kai Tschentscher reagiert mit Unverständnis: „Die Aktion hat viele Menschen im Ort massiv verunsichert und mir persönlich extremen Stress bereitet. Ein solches Vorgehen ist kein Spaß, sondern eine Irreführung der Nachbarschaft und eine Respektlosigkeit gegenüber den Menschen.“ Er fordert vom Grundstückseigentümer eine Entschuldigung gegenüber den Bürgern.
Die Gemeinde Wedemark stellt zudem klar, dass sie für die Unterbringung von Geflüchteten zuständig ist – auf dem betreffenden Grundstück wurden bislang keinerlei vertragliche Vereinbarungen in dieser Hinsicht getroffen. Zudem betont sie, dass bestehende Unterkünfte in anderen Ortsteilen längst ein selbstverständlicher Teil der Nachbarschaften geworden seien. In aller Regel funktioniere das Zusammenleben gut, oft sogar bereichernd für das Ortsleben.
Gerade deshalb sei das Verhalten des Unternehmers besonders perfide, so Bürgermeister Zychlinski: „Es suggeriert, dass Unterkünfte für Geflüchtete grundsätzlich ein Problem seien – obwohl unsere Erfahrungen in der Wedemark das Gegenteil zeigen.“
