Besonderer Einsatz im Ausnahmezustand: 227 Feuerwehrkräfte erhalten Hochwasser-Ehrennadel

Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob (links) und sein Stellvertreter Tim Hermann (2. von links) bei der Ehrung der Helfer beim Hochwasser 2023/2024.
Foto: Bastian Kroll

Es war eines der größten Unwetterereignisse der vergangenen Jahre, das nur durch den Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Helfer gemeistert werden konnte. Am gestrigen Sonnabend wurden nun 227 Feuerwehrkräfte aus den Kommunen Burgdorf, Lehrte, Sehnde und Uetze mit der Hochwasser-Ehrennadel 2023 des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.

Während sieben Landkreise in Niedersachsen während des Hochwassers 2023/2024 externe Hilfe anforderten, konnte der Brandabschnitt IV, zu dem Burgdorf, Lehrte, Sehnde und Uetze gehören, die Lage eigenständig bewältigen. Mehr als 300 Feuerwehrkräfte aus den vier Kommunen waren rund zwei Wochen im Dauereinsatz, um das Hochwasser einzudämmen und größeren Schaden am Hab und Gut der Einwohner abzuwenden. Ein Großteil der Helfer wurde am gestrigen Sonnabend, 25. Oktober 2025, in der Zweigstelle Uetze der Feuerwehrtechnischen Zentrale Burgdorf hierfür feierlich geehrt.

Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße erinnerte vor der Ehrung daran, dass sich bereits am 23. Dezember 2023 erste Anzeichen einer „schwierigen Situation“ abzeichneten. Am Heiligabend, so Prüße, „saßen viele dann nicht mit der Familie am Tannenbaum, sondern kämpften gegen das Wasser.“ Das Bild stehe ihm noch heute vor Augen, als er sah, wie die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte knietief im Wasser standen. „Das werde ich nicht vergessen“, sagte Prüße.

Am Ahltener-Iltener-Grenzgraben in Lehrtes Westen wurde damals ein Hochwasserschutzsystem errichtet und so das Wasser auf einer Fläche angestaut, „die bestimmt halb so groß wie der Maschsee war“. In den zweieinhalb Monaten zuvor habe es so viel geregnet wie sonst in einem ganzen regenreichen Jahr.

„Hier hat ein Rad in das andere gegriffen. Die Strukturen haben funktioniert. Auch die Zusammenarbeit mit dem THW war super klasse“, lobte Prüße. Und obwohl die Feuerwehrkräfte „keine Deichbauer sind“, habe sich die gute Ausbildung in dieser komplexen Lage deutlich gezeigt.

Er dankte allen Einsatzkräften für ihr außergewöhnliches Engagement: „Sie haben sich diese Medaille richtig verdient.“ In dieselbe Kerbe schlugen auch Burgdorfs Bürgermeister Armin PollehnUetzes Bürgermeister Florian Gahre und Sehndes stellvertretender Bürgermeister Ralf Marotzke.

Armin Pollehn schloss in seinen Dankesworten ausdrücklich auch die Familien und Angehörigen der Feuerwehrkräfte mit ein, die gerade zu Weihnachten auf ihre Liebsten verzichten mussten. „Man kann sich auf unsere Feuerwehren verlassen“, betonte er.

Als sichtbares Zeichen der Anerkennung wurden den 227 Ehrenamtlichen die Hochwassernadeln überreicht. Vom niedersächsischen Innenministerium war Klaus Wickboldt vor Ort, der gemeinsam mit Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob, seinem Stellvertreter Tim Herrmann und den vier Bürgermeistern sowie Vertretern aus den vier Kommunen die Auszeichnungen übergab.

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