„Tierseuchen stellen eine erhebliche Gefahr dar. Aktuell wurde in der Region Hannover der Ausbruch der Vogelgrippe bei Wildgänsen festgestellt. Auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt eine reale und ernstzunehmende Bedrohung für Niedersachsen dar, insbesondere für die Region Hannover, in der rund 318 landwirtschaftliche Betriebe mit etwa 75.000 Hausschweinen angesiedelt sind. In mehreren Regionen Deutschlands kam es bereits im laufenden und im vergangenen Jahr zu Ausbrüchen der Krankheit. Die Bedrohung ist also keineswegs theoretisch, sondern hochaktuell“, so die Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung am heutigen Montag, 27. Oktober 2025, in einer Pressemitteilung.
Der CDU-Regionsabgeordnete Oliver Brandt betont, dass die Region Hannover jetzt handeln müsse, um vorbereitet zu sein. „Ein ASP-Ausbruch hätte gravierende Folgen, sowohl für das Tierwohl als auch wirtschaftlich. In der Quarantänezone müssten sämtliche betroffenen Bestände gekeult werden. Für Landwirte und fleischverarbeitende Betriebe wäre das verheerend. Wir müssen vor die Entwicklung kommen und ein funktionierendes Frühwarnsystem aufbauen. Wenn es erst zu einem flächendeckenden Ausbruch kommt, ist es zu spät.“
Um dieses Ziel zu erreichen, fordert die Gruppe CDU/FDP, dass Jäger künftig keine Gebühren mehr zahlen müssen, wenn sie neben der verpflichtenden Trichinenuntersuchung auch eine Probe auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) abgeben. Derzeit belaufen sich die Kosten für eine solche Untersuchung auf 8 Euro pro Probe. Durch die Gebührenstreichung soll die Anzahl der abgegebenen Proben steigen, sodass die Gesundheitsämter auf eine ausreichend große und repräsentative Datenbasis zugreifen können.
Bereits Anfang 2025 hatte die Regionsversammlung Prämien für Fallwildbeprobungen beschlossen – ein Schritt in die richtige Richtung. Doch die Bilanz ist ernüchternd. Wie zwei Anfragen von Oliver Brandt ergeben haben, wurde in sieben Monaten keine einzige Probe abgegeben. „Das zeigt deutlich, dass die bisherigen Anreize nicht ausreichen. Aber nur, wenn wir genügend Wildschweinproben erhalten, können wir die Lage realistisch einschätzen und im Ernstfall schnell reagieren“, so Oliver Brandt.
Die Gruppe CDU/FDP sieht daher aus Gründen des Tierwohls und des Seuchenschutzes dringenden Handlungsbedarf. „Politik und Verwaltung dürfen sich später nicht den Vorwurf gefallen lassen, aus Untätigkeit heraus eine Verschärfung der Lage ermöglicht zu haben“, mahnt Brandt. Aus diesem Grund wird die CDU/FDP-Gruppe in der Regionsversammlung im November einen entsprechenden Antrag einbringen, um die Vorsorge gegen die Afrikanische Schweinepest in der Region Hannover langfristig zu verbessern.
