Der Bodenabbau in der Wedemark darf nicht weiter ausgeweitet werden, finden die Grünen und fordern ein Moratorium für den weiteren Abtrag von Sand und Kies durch Baustoffunternehmen in der Gemeinde.
„Wenn wir Klimaschutz ernst nehmen, können wir nicht gleichzeitig weiter den Bodenabbau für tonnenweise CO₂-intensive Betonproduktion betreiben. Das Maß ist voll. Statt neue Gruben zu genehmigen, brauchen wir endlich ein Moratorium und eine ernsthafte Strategie für Kreislaufwirtschaft, Recyclingbeton und den Schutz unserer Landschaft“, erklärt Birgit Luttermann, Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen Wedemark.
Die Firma Butenhoff habe beantragt, an ihrer Grube am Kickersberg bei Mellendorf zusätzlich auf einer Fläche von 5,25 Hektar jährlich bis zu 75.000 Kubikmeter (120.900 Tonnen) bis zu einer Tiefe von 23 Metern abzubauen. „Über den beantragten Zeitraum von neun bis zehn Jahren ergibt sich insgesamt ein Abbauvolumen von 682.000 Kubikmetern (ca. 1,1 Millionen Tonnen)“, so die Grünen.
„Das entspricht dem Volumen von mehr als 25.000 großen Kipplastern, die auf den Straßen der Wedemark unterwegs sind. Dieser Schwerlastverkehr sorgt für Lärmbelastung und stellt in vielen Ortschaften eine Gefahr, gerade für Schulkinder, dar“, ergänzt Co-Sprecher Marco Kurz.
Da abgebauter Kies und Sand ganz überwiegend in die Herstellung von Beton fließen, würde dies bedeuten, dass damit jährlich bis zu 150.000 Tonnen Beton produziert werden. „Die dafür erforderlichen etwa 30.000 Tonnen Zement verursachen einen CO₂-Ausstoß von etwa 18.000 Tonnen. Das entspricht nach einem Klimabericht der Region Hannover für die Gemeinde Wedemark der CO₂-Emmission von mehr als 2.000 Bürgern (8,5 Tonnen je Einwohner)“, rechnen die Grünen vor.
Der Rat der Gemeinde hat sich am 27. Oktober 2025 mehrheitlich für eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans ausgesprochen. Die Ratsmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben der Vorlage nicht zugestimmt.
„Uns ist klar, dass die Region Hannover hier die Entscheidungen trifft. Für uns ist das aber nicht nur eine Formalie, sondern eine Frage des Prinzips. Wir heben keine Hand mehr für die weitere Ausplünderung unserer Natur“, so Fraktionsvorsitzender Norbert Bakenhus.
Vorstandssprecherin Birgit Luttermann betont: „Wir werden uns gegenüber der Region dafür einsetzten, dass der Bodenabbau im künftigen Raumordnungsprogramm begrenzt wird. Wir wollen unseren Kindern eine Erde hinterlassen, die nicht weiter ausgebeutet und ausgeraubt wird, auch nicht hier vor Ort in der Wedemark.“
